2,6 % weniger Mitglieder - Corona-Pandemie trifft den Sport empfindlich

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• Kaum Neueintritte bei Kindern und Jugendlichen
• Sportkreisvorsitzender Manuel Hailfinger: „Sportstätten sollten in den Schulferien geöffnet bleiben“

In der jährlichen Mitgliederbestandserhebung des organisierten Sports in Baden-Württemberg bilden sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie deutlich ab. Ein großes Minus verzeichnen die Sportvereine in Baden-Württemberg in der Altersgruppe der unter 10-jährigen. In dieser Altersgruppe fallen besonders die fehlenden Neueintritte auf.

In der Gesamtbilanz des Sports reduziert sich die Anzahl der Mitglieder in Sportvereinen im Landkreis Reutlingen von 96.424 auf 93.843. Exakt sind es 2.581 Mitglieder weniger als im Vorjahr, dies entspricht einem Defizit von 2,68 %. „Die Austritte bewegen sich im Bereich der normalen Fluktuation. Besorgniserregend sind die fehlenden Neueintritte bei Kindern und Jugendlichen aufgrund von fehlenden Angeboten“, betont Manuel Hailfinger, Vorsitzender des Sportkreises Reutlingen. Das Minus bewegt sich im Landesdurchschnitt, welcher bei 2,46 % liegt. Insgesamt hatten die Sportvereine in Baden-Württemberg Ende letzten Jahres 98.048 Mitglieder (3,9 Millionen auf 3,8 Millionen) weniger als 2019.

Im Sportkreis Reutlingen sind es laut Hailfinger in der Altersklasse der 3- bis 6-Jährigen 11,72 % weniger Mitglieder als im Vorjahr, in der Altersklasse der 7- bis 10-Jährigen sind es ca. 6,93 % weniger Kinder. In der Altersklasse der 11- bis 18-Jährigen gleicht sich der Mitgliederrückgang an den Kreisdurchschnitt an, weil das klassische Eintrittsalter für Kinder und Jugendliche zwischen 0 und 10 Jahren liegt. Der Sportkreis-Vorsitzende spricht sich dafür aus, den Jüngsten schnell ein Angebot zum Sporttreiben zu unterbreiten. „Sportstätten sollten in den Schulferien geöffnet bleiben, damit der Nachholbedarf gedeckt werden kann“, so Hailfinger.

Bei den Sportfachverbänden verzeichnet Aikido die größten Rückgänge (-15,94 %) im Landkreis. Außer den beiden weiteren Sportarten Taekwondo (-15,15 %) und Boule/Boccia/Pètanque (-14,38 %) hat jedoch keine weitere Sportart einen Rückgang von mehr als 10 % zu verzeichnen. Es folgen: Hockey (-9,86 %), Judo (-9,65 %), Kegeln/Bowling (-9.22 %), Schach (-9,14 %), Karate (-9,09 %), und Boxen (-8,47 %). Einen leichten Mitgliederzuwachs konnten sieben von 41 Sportarten verzeichnen: Motorsport (+118,64 %), American Football/Cheerleading (+26,52 %), Ju-Jutsu (+11,63 %), Triathlon (+4,64 %), Basketball (+2,62 %), Billard (+2,17 %) und Volleyball (+1,40 %).